Wissenswertes...

Wie sieht das Wolfsfell aus?

Unser Wolfsfell zeigt, wie bei anderen Tieren auch, viele Farbtönungen. Selbst das Fell eines grauen Wolfes setzt sich aus verschiedenen Farbtönen zusammen. Schwarz-, weiß-, grau- und braungefärbte Haare vermischen sich zu einem Gesamtton, der sich vorwiegend auf dem Rücken und Schwanz verdunkelt. Die Bauchregion, die Läufe, die Ohren und die Schnauze sind meist gelbbraun. Alte Wölfe sind grauer als ihre jüngeren Weggefährten. Wir Wölfe haben ein Doppelfell und drei "Umhänge". Das bis zu 10 cm lange Deckhaar bildet eine Art Schirm, der Regenwasser wie ein imprägnierter Regenmantel abstößt. Das Unterfell dient der Wärmeerhaltung im Winter. Wir verlieren es im Frühjahr. Dies ist vor allem in Regionen wie der mexikanischen Wüste wichtig, wo die Temperaturen im Jahr zwischen -50°C und 45°C schwanken können - ein Unterschied von 95°C! Die Farbgebung erschwert es, uns in unserer natürlichen Umgebung auszumachen. Die Farbe des Fells geht im Hintergrund auf und macht uns nahezu unsichtbar. Das Fell von Wölfen, die sich vorwiegend in den Wäldern aufhalten, ist oft schwarz. In Gebieten, wo die Farben des Pflanzenbewuchses wechseln, haben auch die Wölfe oft mischfarbige Felle. Unser Gesicht ist so entwickelt, dass es den Blick auf die Augen lenkt, da der Augenkontakt von hoher Bedeutung ist. Das Feld um den Augen unterstreicht deren Ausdruckskraft, indem es sie viel größer erscheinen lässt, als sie wirklich sind. Die Ränder der Ohren sind hell eingefärbt, um einen Kontrast zu einem dunklen Hintergrund zu bilden. Das Innenohr ist dunkel gefärbt, um einen Kontrast zu einem hellen Hintergrund zu bilden. So sind die Ohren fast immer deutlich erkennbar. Das Fell dient aber auch der Kommunikation. Wir können unser Fell sträuben und wirken dadurch größer. Bei Rangstreitigkeiten wird dies oft als zusätzliche Drohgebärde eingesetzt.

Können wir Wölfe gut hören?

Wir Wölfe haben ein hoch entwickeltes Gehör. Wir können bis zu 10 km entfernte Geräusche hören, sogar Hochfrequenztöne, die kein Mensch wahrnehmen kann, wie z.B. die Laute der Fledermäuse und Tümmler. Selbst im Schlaf stellen wir unsere Ohren auf, um jegliche Geräusche in unserer Umgebung wahrzunehmen. Dadurch sind wir ständig über mögliche Beute informiert und werden frühzeitig vor sich nähernder Gefahr gewarnt. Unsere großen, spitz zulaufenden Ohren funktionieren wie Trichter. Wir können dadurch ungleich mehr Geräusche und Töne einfangen als Menschen. Wir Wölfe können auch leicht bestimmen, von wo ein Geräusch kommt. Wir drehen unsere Ohren einfach in die Richtung des Geräusches. Auf diese Weise machen wir sogar kleine Nagetiere im Tiefschnee aus.

Wie sehen wir Wölfe?

Wir Wölfe besitzen ein relativ schlechtes Sehvermögen. Wir können die Mitglieder des eigenen Rudels nur bis zu einer Entfernung von 30-50 m identifizieren. Die ausdrucksstarken Gesichtsmerkmale und die Ohren besitzen für die gegenseitige Wahrnehmung ist daher von großer Bedeutung. Die Myopie (Kurzsichtigkeit) von uns beruht auf dem Fehlen der Fovea Centralis, einer kleinen Ausbuchtung in der Mitte der Netzhaut des Auges. Sie erhöht bei Menschen, Affen und einigen anderen Tierarten die Sehstärke um ein Vielfaches. Es ist natürlich für euch Menschen unmöglich festzustellen, wie deutlich wir wirklich sehen, wenn wir etwas direkt anblickt. Doch dürfte unser Sehbild im Nahbereich in etwa einem unscharfen Foto gleichen, das mit weit geöffneter Blende und sehr kurzer Belichtungszeit aufgenommen wurde. Trotzdem können wir Wölfe eine Gestalt, vor allem, wenn sie sich bewegt, mit bemerkenswerter Präzision ausmachen. Selbst die geringste Bewegung einer Fliege in 3 m Entfernung wird von uns wahrgenommen; größere Tiere, die sich bewegen, werden problemlos noch in weit größerer Distanz erkannt. Auch unsere Augen sind wie beim Menschen nach vorne gerichtet, so dass sich die Blickfelder beider Augen in einem großen Bereich überschneiden und dadurch binokulares (Dreidimensionales) Sehen ermöglichen. Das ist wichtig, um Entfernungen abzuschätzen. Fast alle Landraubtiere haben diesen "180°-Blick". Strittig ist die Frage für euch Menschen, ob wir jetzt farbenblind sind oder nicht. (Aber ich verrate nichts.) Fest steht, dass wir nicht dasselbe Farbenspektrum wie ihr Menschen wahrnehmen können, da die physische Struktur der beiden Augenarten sich zu sehr unterscheidet. Das Dunkel- oder Nachtsehvermögen von uns übertrifft das von euch aber bei weitem. Wir können bei Dunkelheit nicht nur mehr, sondern auch sehr viel weiter sehen.

Wie ist der Geruchssinn bei Wölfen ausgeprägt?

Der mit Abstand wichtigste Sinn für uns Wölfe aber auch für Hunde ist der Geruchssinn. Dieser ist nach heutigem Wissen mindestens 100 bis 1000 mal besser ausgeprägt als der des Menschen. Unter guten Bedingungen können wir eine Beute noch auf bis zu 3 Km Entfernung riechen. Spuren können noch nach drei Tagen wahrgenommen werden. Der Geruchssinn spielt aber nicht nur auf der Jagd eine Rolle, sondern wir erkennen uns gegenseitig am Geruch. Weiterhin wird mit individuellen Duftmarken (Urin, Kot) das "Homerange" (Revier) markiert.

Wie sind unsere Pfoten und Läufe?

Die Vorderpfoten haben fünf, die Hinterpfoten nur vier Zehen. Sie messen bis zu 13 cm. Robust und widerstandsfähig im geballten Zustand, lassen sich die Zehen der Pfoten auch ausspreizen, um kleinere Objekte, wie Steine oder Holzstücke, zu greifen oder über schwieriges Terrain zu klettern. Im Laufen belassen wir unsere Pfoten im geballten Zustand, um die Auftrittsfläche und Reibung zu reduzieren. Um im Schnee leichter voranzukommen, übernimmt abwechselnd jeder von uns  im Rudel die Führung. Alle anderen folgen ihm in der gelegten Spur. Wir Wölfe laufen auf unseren Zehen. Dadurch verlängern wir unsere Läufe und erreichen eine höhere Geschwindigkeit (bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von ca. 65 km/h)

Wie schnell sind Wölfe?

Wir Wölfe laufen bei unseren Wanderungen meist im Trab und legen dabei etwa 10 km in der Stunde zurück. Dabei sind wir in der Regel 6 oder 7 Stunden unterwegs. In der restlichen Zeit fressen, spielen oder schlafen wir. Nur wenn wir jagen oder gejagt werden, sind wir schneller. Unsere Höchstgeschwindigkeit beträgt etwa 50 bis 60 km in der Stunde - der Rekord liegt bei etwa 75 km/h. Solch ein Tempo können wir allerdings nur über kurze Entfernungen durchhalten.

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